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Hufpflege leicht gemacht

Ohne Huf kein Pferd - dieses Sprichwort bringt die Bedeutung gesunder Pferdehufe auf den Punkt. In diesem Ratgeber wird themenspezifisch aufgeklärt, welche Hufkrankheiten es gibt, wie man diese durch Prävention verhindern und bereits bestehende Symptome behandeln kann. Wir bringen Licht ins Dunkle bezüglich der Mythen und Unsicherheiten rund um das Thema „Huf“.

Warum ist die Hufgesundheit beim Pferd so wichtig?

Gesunde und gepflegte Hufe sind die Grundlage dafür, dass das Lauftier Pferd sich ohne Schmerzen oder Folgeschäden der höher liegenden Strukturen, wie Sehnen, Bändern oder Knochen, fortbewegen kann. Pferde bewegen sich in der Natur mindestens 16 Stunden am Tag und sind deshalb auf ein gesundes Gangbild angewiesen. 

Bleiben Hufprobleme bei Pferden unbehandelt, können sie je nach Erkrankung und Dauer der Erkrankung starke Schmerzen und Lahmheit beim betroffenen Pferd verursachen. Mangelnde Gehfreude und Fühligkeit treten häufig bereits vorher auf und sollten möglichst früh erkannt werden. Unbehandelte Hufprobleme können somit Leistungseinbußen verursachen und der Gesundheit des Pferdes massiv schaden, z. B. indem sie chronisch werden und die Belastbarkeit deutlich einschränken.

Für gesunde Hufe ist vor allem die tägliche Reinigung, der regelmäßige Besuch beim Hufschmied oder -bearbeiter sowie die korrekte Hufpflege essentiell. Kommt es dennoch zu Erkrankungen, kann dies bei regelmäßiger Begutachtung der Hufe schnell erkannt und rechtzeitig behandelt werden. Bei Hufkrankheiten gilt, frühes Handeln kann meist größere Schäden abwenden.

Häufige Ursachen für Hufkrankheiten beim Pferd

Die Ursachen für Hufkrankheiten können sehr verschieden sein, rühren aber meist aus falschem Management in Haltung, Fütterung sowie Hufpflege und -bearbeitung her. Beispielsweise können mangelnde Boxenhygiene, Matratzenhaltung, feuchte und schlecht gemistete Ausläufe, aber auch extrem harte und steinige Ausläufe haltungsbedingte Ursachen sein. Eine falsche Fütterung, z.B. in Form von zu viel Weidegras, Stärke oder Zucker, zu schnellen Futterumstellungen, Vergiftungen durch verdorbenes oder verunreinigtes Futter sowie einer Unterversorgung mit Nährstoffen, kann ebenfalls Hufkrankheiten verursachen. Außerdem kann eine unpassende und unregelmäßige Hufbearbeitung sowie eine mangelnde Hufpflege ohne tägliche Reinigung diverse Hufkrankheiten verursachen.

Hufkrankheiten erkennen – Typische Anzeichen und Symptome

Sichtbare Veränderungen

Typische, äußerliche Anzeichen einer Erkrankung oder eines Problems am Huf sind Risse, Spalten, unangenehmer Geruch, Formveränderungen an Bereichen wie Weißer Linie, Hufwand, Strahl oder Ballen, schwarze Stellen, entstehende Hohlräume, erhöhte Temperatur des Hufs oder Pulsation.

Verhaltensänderungen des Pferdes

Neben äußerlichen Anzeichen am Huf zeigen sich bei Hufkrankheiten auch Verhaltensänderungen des Pferdes. Anfangs erfordern diese Verhaltensänderungen genaues Hinsehen, um früh erkannt zu werden. 

Zunächst verliert das Pferd an Bewegungsfreude, wirkt verhalten, apathisch, träge, unwillig oder stolpert vermehrt. Dies sind bereits erste Anzeichen von Schmerzen oder Problemen, die unbedingt erkannt und ernst genommen werden sollten. Hinzu kommt oft eine Schonhaltung und mit zunehmendem Schmerz auch eine Lahmheit.

Hufkrankheiten beim Pferd – Die häufigsten Krankheitsbilder

Um einen kurzen Überblick über die häufigsten Hufkrankheiten zu geben, werden die Krankheiten zunächst kurz beschrieben und in der untenstehenden Tabelle Symptome, Ursachen und Behandlung aufgezeigt. Für tiefergehendes Wissen empfehlen wir den entsprechenden Blogbeitrag.

Strahlfäule bei Pferden

Bei der Strahlfäule sorgen Fäulnisprozesse, welche durch Bakterien und Pilze verursacht werden, dafür, dass sich das Strahlhorn dunkel verfärbt und beginnt sich langsam aufzulösen.

Huflederhautentzündung

Bei der Huflederhautentzündung entzündet sich das Gewebe der Huflederhaut. Es wird zwischen der septischen und der aseptischen Entzündung der Lederhaut unterschieden. Die septische Form wird durch Keime wie Bakterien und Pilze ausgelöst. Die aseptische Form entsteht durch eine Reizung, wie z.B. eine langfristige Überlastung.

Hufrehe

Hufrehe beim Pferd beginnt mit einer Entzündung der Huflederhaut. Infolge der Erkrankung schwillt die Huflederhaut an, so dass die Blutzirkulation im Huf gestört wird. Die Schwellung kann sich in der Hufkapsel nicht ausweiten, wodurch es zu starken Druckschmerzen kommt.

Im weiteren Verlauf kommt es häufig zu einer sehr schmerzhaften, teilweisen oder vollständigen Ablösung der Huflederhaut von der Hornkapsel. Im schlimmsten Fall löst sich die Hornkapsel vollständig ab (Ausschuhen).

Bei einer starken Ablösung der Huflederhaut wird die Verbindung zwischen Hufbein und Zehenwand zerstört. Das Hufbein wird durch die Zugwirkung der tiefen Beugesehne nach hinten-unten gezogen (Hufbeinrotation). Die Hufbeinspitze kann als Folge sogar die Hufsohle durchstoßen (Sohlendurchbruch). Meist sinkt das Hufbein bei Pferden mit Hufrehe - aufgrund des defekten Aufhängungsapparates in der Hornkapsel - zusätzlich nach unten ab (Hufbeinsenkung). Mit der Veränderung der Lage des Hufbeins beginnt die chronische Hufrehe.

Hufabszess 

Ein Hufabszess ist eine durch Keime (Bakterien und Pilze) entstandene, abgekapselte Infektion im Huf mit starker Entzündung.

Hohle Wand beim Pferd

Die Hohle Wand am Huf ist eine Zusammenhangstrennung von Hornwand und dem Horn der Weißen Linie. Das bedeutet, dass das Wandhorn und das Horn der Weißen Linie bzw. die Hufwand, Sohle und die Hornkapsel räumlich voneinander getrennt sind.

White Line Disease 

Bei der White Line Disease (WLD) sorgen Fäulnisprozesse, welche durch Bakterien und Pilze verursacht werden, dafür, dass das Horn der Weißen Linie sich dunkel verfärbt und zersetzt wird. 

Hornspalt beim Pferd

Hornspalten sind Trennungen im Bereich der Hornwand in Längsrichtung, welche parallel zu den Hornröhrchen vom Kronrand in Richtung Tragrand verlaufen. Echte Hornspalten befinden sich immer an zwei charakteristischen Stellen am Huf, vorne in der Zehenmitte oder seitlich an oder kurz hinter der weitesten Stelle des Hufs. Weiterhin unterscheidet man nach Lage und Tiefe. Ein tiefer Riss vom Kronrand zum Tragrand ist dann der durchdringende, durchlaufende Hornspalt. Einen quer verlaufenden Horndefekt nennt man Hornkluft, diese rühren meist von ehemaligen Prellungen oder Verletzungen am Saumband her.

Trockene Hufe

Bei zu trockenen Hufen entstehen oft feine Risse an der gesamten Hufwand, die Hufe werden unelastisch und federn Stöße schlechter ab.

Hufwand ausgebrochen

Ausgebrochene Hufe weisen Risse, Absplitterungen und Wandausbrüche im unteren Bereich der Hufwand auf. Diese Schäden können oberflächlich sein oder tief ins Wandhorn eindringen und sowohl beschlagene als auch barhufige Pferde betreffen. Ausgebrochene Hufwände beeinträchtigen die Funktion, Statik und Stabilität des Hufes und können im fortgeschrittenen Stadium auch zu Schmerzen und Lahmheit führen.

Problem/Erkrankung Ursachen Symptome Behandlung
Strahlfäule
  • Ammoniak (aus dem Harnstoff des Urins) zerstört chemische Bindungen im Keratin
  • Alkalischer pH-Wert begünstigt Bakterien/Pilze
  • Schadstoffe aus Fäulnisprozessen
  • Feuchtigkeit, Licht- und Luftabschluss
  • Ballentrennung, vertiefte Strahlfurchen
  • Dunkler, weicher, riechender Strahl
  • Huf- oder Strahldeformation bei Vernachlässigung
  • Regelmäßiges Ausschneiden, gute Hygiene
  • Tägliches Auskratzen und Trocknen
  • Keralit Strahl-Liquide oder Undercover
Hufrehe
  • Falsche Fütterung, Übergewicht, Stoffwechselprobleme
  • Überlastung, Medikamente, Vergiftungen, Nachgeburtsverhaltung
  • Reizung des Kronrandes
  • Lahmheit, Rehehaltung, Fieberhufe
  • Erhöhte Pulsation, Erwärmung, Bewegungsscheue
  • Erweiterte Weiße Linie, Hufringe
  • Sofort Tierarzt, keine Bewegung
  • Kühlung mind. 72h, Diät
  • Keralit Huf-Festiger bei weißer Linie
Hufabszess
  • Aufsteigende Zersetzung (beschlagen)
  • Eingetretene Steinchen (barhuf)
  • Strahlfäule oder Strahlverletzung
  • Lahmheit, Schonhaltung
  • Aufbrechen am Saumband möglich
  • Eröffnung durch Hufschmied/Tierarzt
  • Desinfektion, tägliche Pflege mit Tupfer und Klebeband
Hohle Wand beim Pferd
  • Zersetzung Weiße Linie
  • Falsche Hufbearbeitung, Steine, Nagellöcher
  • Abszesse, Prellungen, Hufreheschub
  • Instabiler Huf, Lahmheit
  • Ablösung von Wand und Sohle
  • Hygiene, Hufformkorrektur
  • Keralit Huf-Festiger, ggf. Wand entfernen
White Line Disease
  • Anaerobe Keime durch Strahlfäule-ähnliche Ursachen
  • Geschlossene Beschläge, Snowgrips
  • Schwarze Verfärbungen Weiße Linie
  • Dunkle Stellen im Nagelbereich
  • Hygiene, wenig Wasserkontakt
  • Kein Fett/Seife, Keralit-Produkte
Huflederhautentzündung
  • Keime durch Fremdkörper oder Abszesse
  • Reizung durch Überlastung
  • Starke Lahmheit, Schonhaltung
  • Tierärztlich behandeln, Sohlen schützen
  • Weicher Untergrund, wenig Bewegung
Hornspalt beim Pferd
  • Unphysiologische Hufmechanik
  • Selten äußere Verletzungen
  • Risse/Spalten mit evtl. Blutung und Lahmheit
  • Hufform korrigieren, Klebebeschläge
  • Keralit Huf-Festiger, Lorbeer-Salbe
Trockene Hufe
  • Wechselhaftes Wetter, Sandböden
  • Feine Risse, klammer Gang, evtl. Lahmheit
  • Keralit Huf-Elast und Lorbeer-Salbe
  • Keine Öle, nasse Bereiche anlegen
Hufwand ausgebrochen
  • Fäulnisprozesse in der Weißen Linie
  • Schlechte Nagelung, lockere Eisen, steiniges Gelände
  • Sichtbare Risse, Ausbrüche, evtl. Lahmheit
  • Hufe trocken halten
  • Kein Fett/Seife, Keralit Huf-Festiger

Behandlung von Hufkrankheiten beim Pferd

Die Behandlung von Hufkrankheiten unterscheidet sich stark zwischen den verschiedenen Erkrankungen. Während manche Erkrankungen mit Hilfe eines Pflegemittels gut vom Pferdebesitzer zu behandeln sind, erfordern andere eine sofortige Behandlung des Tierarztes. Bei den meisten Fällen empfiehlt sich eine langfristige, regelmäßige Betreuung durch einen guten und erfahrenen Hufschmied, welcher ggf. auch mit einem Tierarzt zusammenarbeitet. Bei Hufkrankheiten gilt, frühes Handeln kann meist größere Schäden abwenden.

Tipps zur Vorbeugung von Hufkrankheiten beim Pferd

Eine gute Vorbeugung ist besser als jede Behandlung. Getreu diesem Motto sollte man als Pferdebesitzer die Hufe seines Pferdes unbedingt 1-2 mal täglich gründlich auskratzen. Die Reinigung hilft einerseits bei der Vorbeugung und ermöglicht andererseits ein sofortiges Erkennen von Veränderungen am Huf. Deshalb sollte man hierbei immer Strahl, Sohle, Weiße Linie, Eckstreben und Hufwand genau anschauen und beim Aufheben des Hufs mit der Hand kurz überprüfen, ob der Huf eine normale Temperatur hat.

Neben der täglichen Hufpflege und Kontrolle ist auch die artgerechte Haltung eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme. Hierbei kommt es auf korrekte, individuell angepasste Fütterung, ausreichend Bewegung, gute Stallhygiene und geeignete Auslaufflächen an. Auch ein regelmäßiger Besuch beim Hufschmied oder -bearbeiter ist essentiell.

Zusätzlich eignen sich die Keralit-Produkte hervorragend zur alltäglichen Pflege, um Hufkrankheiten vorzubeugen. Zur Vorbeugung von Strahlfäule empfehlen wir einmal pro Woche je nach Haltungsform Keralit Strahl-Liquide oder Keralit Undercover.  Zur Vorbeugung von Hufabszessen, hohlen Wänden, White Line Disease bei unbeschlagenen Pferden und rissigen oder ausbrechenden Hufen empfehlen wir ein bis zwei wöchentliche Anwendungen des Keralit Huf-Festigers. Zur Vorbeugung von White Line Disease bei beschlagenen Pferden empfehlen wir bei jedem Beschlag eine Anwendung von Keralit Undercover. Zur Verbesserung von Feuchtigkeit und Elastizität, beispielsweise um trockenen Hufen vorzubeugen, aber auch um das Horn zu pflegen, empfehlen wir die Anwendung von Keralit Huf-Elast zweimal pro Woche.

FAQ – Häufige Fragen rund um Hufkrankheiten und Pferdegesundheit