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Hufabszess - Früherkennung, Entstehung, Ursachen, Behandlung

Hufabszess - Früherkennung, Entstehung, Ursachen, Behandlung

Grundsätzlich gibt es bei beschlagenen und barhufigen Pferden die gleichen Hufkrankheiten. Durch das aufgenagelte Hufeisen sind Ursachen, Symptome und Behandlung aber oft unterschiedlich.

Was ist ein Hufabszess beim Pferd?

Ein Hufabszess ist eine durch Keime (Bakterien und Pilze) entstandene Infektion im Huf mit starker Entzündung. Sehr viele Hufabszessse steigen von der weißen Linie, oft auch im Eckstrebenbereich nach oben in die Lederhaut. So befinden sie sich dann in innervierten und stark durchbluteten Hufbereichen. Auch eine Verletzung der Hufsohle, z. B. durch einen Nageltritt oder eine Vernagelung beim Schmied kann einen Hufabszess zur Folge haben.

Hufabszess Symptome

Innerhalb kürzester Zeit führen Hufabszesse zu starker Lahmheit. Denn die Krankheits- und Fäulnisprozesse erzeugen nicht nur eine Entzündung, sondern oft auch einen Überdruck im Wundbereich, der durch die geschlossene Hornkpsel nicht nach außen abfließen kann. Viele Pferde stehen dann gar nicht mehr auf das betroffene Bein.

Wird ein Hufabszess nicht gefunden oder die Behandlung erst spät begonnen, kann der Abszess auch seinen Weg bis hoch zum Kronrand finden und dort am Saumband aufbrechen. Die Behandlung wird dann deutlich aufwändiger und dauert auch länger. Oft müssen dann größere Wundbereiche freigelegt werden, also Teile der Hufwand entfernt werden um eine Spülmöglichkeit (Drainage) durch den Wundkanal zu ermöglichen.

Diagnose und Ursachen eines Hufabszesses

Die Diagnose erfolgt durch den Tierarzt oder Hufschmied zuerst durch Abdrücken von Wand und Sohle mittels einer Hufabdrückzange. Ein Beschlag sollte dazu abgenommen werden. Durch das Abdrücken kann der erkrankte Hufbereich meistens schnell lokalisiert werden.

Ursachen sind beim beschlagenen Pferd oft aufsteigende Zersetzungsprozesse in der Weißen Linie. Beim Barhufer sind es dagegen meistens eingetretene kleine spitze Steinchen in der Weißen Linie, häufig auch mehrere Steinchen übereinander. Auch eine Strahlfäule oder Verletzungen im Strahlbereich können für eine Abszessbildung verantwortlich sein. Hufabszesse können beim Pferd starke Schmerzen hervorrufen.

Behandlung des Hufabszesses beim Pferd

Der Hufbereich wird auf eingedrungene Fremdkörper oder eben aufsteigende Fäulniskanäle untersucht. Zu sehen sind meist nur kleine schwarze Punkte oder Kanäle in der weißen Linie.

Anschließend wird mit einem feinen Hufmesser oder auch einem kleinen Fräser dieser Bereich nach oben eröffnet. Vergrößert sich der Kanal, kommt einem schon oft durch den Überdruck ein Entzündungssekret entgegen. Man bemerkt sofort „ein Aufatmen“ des Pferdes, da der größte Schmerz durch den Überdruck im Abszessbereich erstmal weg ist.

Die weitere Behandlung erfolgt dann durch ein weiteres Eröffnen bzw. Freilegen des Wundbereiches. Horn sollte so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig entfernt werden. Danach sollte eine tägliche Spülung des geschädigten Hufbereichs mittels geeigneten Desinfektionslösungen vorgenommen werden.

Beim beschlagenen Pferd kann dann recht schnell das Eisen wieder aufgenagelt werden. Die Wundhöhle kann man täglich neu mit einem in Desinfektionslösung getränktem Tupfer ausfüllen und mit Klebeband fixieren. Wenn das Pferd lahmfrei ist, kann man mit der Bewegung wieder beginnen.

Besonderheiten bei barhufigen Pferden

Der Barhufer sollte in diesem Stadium noch mit einem sauberen-trockenen Verband oder einem Hufschuh geschützt werden. Keinesfalls sollte der kranke Huf ungeschützt bleiben. Je nach Größe des Defekts kann diese Heilungsphase einige Tage bis zu mehreren Wochen dauern.

Heilungschancen von Hufabszessen beim Pferd

Schnell erkannte, gut behandelte Hufabszesse sind im Normalfall innerhalb von ein bis zwei Wochen weitgehend abgeheilt. Beim Barhufer sollte man aber über einen Hufschutz des betroffenen Hufes nachdenken, bis die Hornwand bzw. die Sohle geschlossen neu nachgewachsen ist. Je nach Schweregrad wird der Tierarzt am Anfang auch Entzündungshemmer, Schmerzmittel oder sogar eine Antibiose anordnen.

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