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Hohle Wand beim Pferd – Ursachen, Behandlung und Prognose

Hohle Wand beim Pferd – Ursachen, Behandlung und Prognose

Eine hohle Wand beim Pferd kann durch viele verschiedene Faktoren verursacht werden und führt zur Instabilität des Hufes. Dies kann zu weiteren gesundheitlichen Problemen bei Pferden führen. Daher ist es wichtig, diese Hufkrankheit schnellstmöglich zu erkennen und zu behandeln.

In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, wie Sie die Anzeichen einer hohlen Wand erkennen können und welche Maßnahmen zur Behandlung und Prävention getroffen werden sollten. Zudem erhalten Sie wertvolle Tipps zur Pflege und Stabilisierung der Hufe, um die Gesundheit Ihres Pferdes langfristig zu gewährleisten.

Was ist eine hohle Wand beim Pferd?

Die Hohle Wand am Huf ist eine Zusammenhangstrennung von Hornwand und dem Horn der weißen Linie. Das bedeutet, Wandhorn und das Horn der Weißen Linie bzw. die Hufwand und die Hornkapsel sind dann räumlich voneinander getrennt.

Nur im Bereich des Tragrandes und der Nagelung werden ausbrechende Hufwände als lose Wand bezeichnet. Diese Schäden gehen ineinander über.

Die Ursachen einer hohlen Wand können dabei sehr vielfältig sein. Resultat ist aber immer eine teilweise Ablösung der Hornwand vom Huf. Je nach Ursache und Ausmaß tritt Lahmheit beim Pferd auf. Leider werden solche Hufprobleme oft erst spät erkannt oder erste Anzeichen nicht richtig ernst genommen.

Ursachen für eine hohle Wand beim Pferd

Hohle Wände durch die Zersetzung des Weißen Linien Horns (White Line Disease)

Strahlhorn und das Horn der Weißen Linie sind vom Typ Weichhorn. Dieses Horn zersetzt sich im Gegensatz zum Harthorn von Wand und Sohle viel leichter durch Fäulnisprozesse. Vorschub leisten dabei Schadstoffe aus der Stalleinstreu oder den Ausläufen. Das ist eine chemische Vorschädigung durch Ammoniak und Schwefelwasserstoff. Das so geschädigte Horn kann dann durch Pilze und Bakterien viel leichter enzymatisch verdaut werden. Es löst sich dabei komplett auf. Dieser Prozess ist wie eine Art Teufelskreis, da er sich selber aufrechterhält.

Behandlung

Eine erfolgreiche Behandlung der hohlen Wand bei Pferden funktioniert nur über regelmäßige Hufpflege. Dabei müssen die Fäulnisprozesse konsequent beseitigt werden, also über eine Desinfektion der betroffenen Stellen. Manchmal müssen hierzu größere, unterhöhlte Wandbereiche entfernt oder eine Drainagemöglichkeit geschaffen werden. Eine Top-Stallhygiene und trockene Ausläufe sind Voraussetzung.

Prognose

Das fehlende Wandhorn wächst bei guter Pflege mit dem normalen Hufwachstum nach unten. Nach einiger Zeit kann das fehlende Horn auch mit Kunsthorn ersetzt werden. Im Allgemeinen empfiehlt sich zur besseren Lastverteilung ein Beschlag aus Eisen oder Aluminium. Je nach Lage und Größe des Defekts können die Pferde auch bewegt bis normal geritten werden.

Falsche Hufbearbeitung oder auch zu lange Hufbearbeitungsintervalle – Beschlagen oder Barhufig

Vor allem nach außen verbogene Hufwände entstehen oft durch falsche oder viel zu zaghafte Hufbearbeitung und durch überlange Beschlagsintervalle, wenn die seitlichen Hufwände über das Eisen rutschen. Durch die nach außen verbogenen Hufwände wird das Horn der Weißen Linie in die Breite gezerrt, bekommt Risse und löst sich vom Sohlenhorn ab. Fäulnis kann sich dann schnell nach oben arbeiten.

Auf Dauer bildet sich eine tiefe dunkle Rinne statt einer geschlossenen Weißen Linie. Das Eintreten von Steinchen verschlimmert beim Barhufer die Situation drastisch. Auch alte und neue Nagellöcher sind für die Keime eine Eintrittspforte. So geschädigte Hufwände brechen leicht aus, da eine stabile Verbindung zum Huf fehlt.

Behandlung

Das Wand- und Weiße-Linien-Horn kann mit dem Keralit Huf-Festiger erfolgreich stabilisiert werden. Zudem sollten kürzere Hufbearbeitungs- bzw. Beschlagsintervalle mit fünf bis sechs Wochen eingehalten werden. Dabei sollte die Hufwand soweit möglich gestreckt werden. Nur ein Huf mit geraden Hornwänden vom Kronrand bis zum Tragrand ist belastbar.

Soweit möglich sollte eine belastbare Hufform mit geraden Wänden angestrebt werden. Nur gerade Wände können Druckkräfte übertragen. Krumme dagegen nicht, diese werden weiter verbogen, brechen aus. Seifen und Huffett sollten auf Schadstellen weggelassen werden. Schadstellen sollte man weitgehend trocken halten. Wichtig ist auch, auf gute Stallhygiene zu achten.

Prognose

Bei konsequenter Hufbearbeitung und Behandlung mit Keralit Huf-Festiger ist die Prognose sehr gut. Die Schäden wachsen mit der normalen Wachstumsgeschwindigkeit mit heraus. Kleinere, neue Ausbrüche sind normal – bis die Hufform wieder stimmt.

Stellungsfehler des Hufes - sehr flache weite Hufe

Pferde mit von Natur aus flachen, weiten Hufen oder Pferde mit einer anatomisch bedingen Stellungsanomalie (extrem zeheneng, zehenweit) haben im Kontakt mit dem Boden an der flachen Seite eine breite Weiße Linie. Diese ist naturgemäß anfälliger auf Schädigungen, wie die von steileren Hufen mit schmaler weißer Linie.

Behandlung

Stellungsfehler - soweit anatomisch vertretbar - sollten in kurzen Hufbearbeitungsintervalle korrigiert werden. Dabei sollten gerade belastbare Wände angestrebt werden.

Prognose

Man sollte bei unbeschlagenen Pferden auch während der Hufbearbeitungsintervalle die Stellung häufig korrigieren, da der Hornabrieb durch die asymmetrische Lastverteilung am Huf stark ungleich ist. Lassen Sie sich von Ihrem Hufschmied oder Hufpfleger zeigen, an welcher Stelle. Auch das Abrunden der Kanten am Tragrand kann schon helfen.

So lassen sich Stellungsfehler kontinuierlich sanft korrigieren. Hier macht auch der Einsatz vom Keralit Huf-Festiger Sinn. Die sich zu stark abnutzende Seite wird damit behandelt, während die andere Seite, die sich weniger abnutzt, unbehandelt bleibt.

Hornwandschäden in Folge von Hufabszessen oder starken Prellungen der Hufwand

Bei Hufabszessen können sich Keime durch die weiße Linie in die Breite und entlang der Blättchenschicht bis hoch zum Kronrand vorarbeiten. Meistens sind die Pferde dabei deutlich lahm, da durch die Fäulnis ein Überdruck entsteht. Dabei entstehende Wandablösungen können je nach Umfang zu einer hohlen Wand führen.

Dasselbe gilt für starke Prellungen der Hufwand. Hier gibt es eine Einblutung zwischen Wandlederhaut und Hufwand. Schon jetzt kann das Pferd durch die Hufentzündung Lahmheit zeigen. Wächst dieser Bereich mit der Zeit in Richtung Tragrand, kann es sein, dass der Schmied in den abgelösten Bereich unbemerkt einen Nagel einschlägt oder sich beim Barhufer ein Stein eintritt. Folge ist die Eröffnung des „Hohlraums“ für Keime mit den bereits beschriebenen Symptomen eines Hufabszesses.

Behandlung

Im akuten Fall sollte zunächst der Abszess geöffnet werden. Anschließend sollte das Ausmaß lokalisiert werden. Hier wird oft unnötig viel Wandhorn abgetragen. Häufig genügt auch eine Drainage bzw. Spülmöglichkeit oben und unten.

Prognose

Bei guter Stallhygiene und täglichem Spülen mit Desinfektionslösungen, nach Verhornung auch mit dem Keralit Huf-Festiger wachsen diese hohlen Wände gut nach unten. Die Durchgängigkeit der Spülöffnungen sollte lange erhalten bleiben. Häufig ist daher ein Beschlag als Schutz sinnvoll.

Hohle Wand nach einem Reheschub

Durch die Hufentzündung bei Pferden kann es bei der Hufrehe nach einem Reheschub oder auch bei einer chronischen Rehe zu einer Ablösung des Wandhornes, vorwiegend im Zehenbereich kommen. Das Ausmaß der hohlen Wand und die Lage des Hufbeins sollte mittels Röntgenbild geklärt werden.

Behandlung und Prognose

Grundsätzlich gehören Hufkrankheiten, wie die Hufrehe, in die Hände von erfahrenen Tierärzten und Hufbearbeitern oder Hufschmieden. Ursache, Schweregrad und Verlaufsformen sind so unterschiedlich, dass hier keine Prognose abgegeben werden kann.

Eine gute Hornqualität am gesunden Teil des Hufes ist aber für Pferd und Hufbearbeiter notwendig. Dementsprechend kann zur Verwendung des Keralit Huf-Festigers nur geraten werden, um die bestehende Hornsubstanz zu schützen.

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