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Basic knowledge of horse hooves & hoof care - tips for healthy hooves

Basic knowledge of horse hooves & hoof care - tips for healthy hooves

Ohne Huf kein Pferd. Dieses alte Sprichwort bringt die Bedeutung gesunder Hufe auf den Punkt. Das Gewicht des Pferdes erzeugt in der Bewegung erhebliche Belastungen auf die Gliedmaßen. Daher sind gesunde und gepflegte Hufe entscheidend dafür, dass sich das Lauftier Pferd ohne Schmerzen oder Folgeschäden in höher liegenden Strukturen, wie Sehnen, Bändern oder Knochen, fortbewegen kann.

In diesem Blogbeitrag findest du alle wichtigen Punkte der Hoof care zusammengefasst. Von der Bedeutung der Hufpflege über die Funktionen des Hufes, den Beschlag sowie die Bearbeitung, die Pfeiler der Hufgesundheit, die richtige Pflege der Hufe und die benötigten Werkzeuge sowie häufig gestellte Fragen.

Warum ist Hufpflege bei Pferden so wichtig?

Bedeutung der Hufpflege für die Gesundheit des Pferdes

Die Hufe eines Pferdes können mit den menschlichen Füßen verglichen werden. Ohne sie ist kein normaler, gesunder Gang möglich. Pferde bewegen sich in der Natur mindestens 16 Stunden am Tag und sind deshalb auf einen korrekten, gesunden Gang angewiesen. Bei diesem hohen Bewegungsbedarf führen Fehlstellungen der Hufe schnell zu Verschleiß und Überbeanspruchung von Gelenken und Sehnen. 

Auswirkungen von mangelnder Hufpflege auf die Gesundheit

Wird die Hufpflege vernachlässigt, kann dies zu verschiedenen Erkrankungen führen. Die Vernachlässigung der alltäglichen Hufpflege durch den Pferdebesitzer führt oft zu Erkrankungen wie z.B. die Entstehung von Strahlfäule und Hufabszessen oder rissigen, trockenen Hufen. Langfristige Konsequenzen wie Fehlstellungen oder eine Hufrehe (in diesem Fall Belastungsrehe) werden oft durch eine ungeeignete Haltung, Überbelastung oder unregelmäßige Hufbearbeitung verursacht.

Pferdehuf-Aufbau: Welche Funktionen hat ein Pferdehuf?

Der Huf als Tastorgan: Wahrnehmung und Bewegungssicherheit

Ein funktioneller Pferdehuf besteht aus unterschiedlichen Strukturen, die zusammen seine vielfältigen Aufgaben ermöglichen. Eine dieser Aufgaben ist der Beitrag zum Tastsinn des Pferdes. Das Pferd kann mit dem Huf aufgrund der Lederhaut die Bodenbeschaffenheit ertasten. Die Informationen über die Bodenbeschaffenheit werden in die Hornproduktion miteinbezogen. Je härter der Boden, desto widerstandsfähigeres Horn wird produziert. Außerdem kann das Pferd seine Bewegungen schnell an ertastete Unebenheiten anpassen, um immer in Balance zu bleiben.

Die Hufpumpe: Kreislaufunterstützung durch den Huf

Neben dem Beitrag zum Tastsinn, ist der Huf auch für das Herz-Kreislauf-System des Pferdes essentiell. In der Bewegung wird die Hornkapsel des Hufes mit jedem Schritt ausgedehnt und wieder zusammengezogen. Das sorgt dafür, dass das Blut auch in alle Gefäße der Hufe gelangt und unterstützt den Rückfluss des Blutes zum Herzen. Dieser Vorgang nennt sich Hufmechanismus.

Der Huf als Stoßdämpfer: Schutz vor Belastungsschäden

Der gesunde Hufmechanismus sorgt dafür, dass sich der Huf bei Belastung dehnt und bei Entlastung wieder zusammenzieht. Diese elastischen Verformungen reduzieren die am Huf auftretenden Spannungsspitzen. Ebenso werden Stöße auf die darüberliegenden Bänder, Sehnen und Gelenke reduziert. Die elastische Verformung des Hufes beträgt beim Be- und Entlasten mehrere Millimeter.

Notwendigkeit von Hufeisen – Barhuf oder Hufeisen?

Warum brauchen Pferde Hufeisen?

Dem Wachstum des Pferdehufs sind naturgemäß gewisse Grenzen gesetzt. Ist die Abnutzung der Hufe stärker als das Wachstum, braucht das Pferd einen passenden Hufschutz. Findet zu hohe Abnutzung nur im Rahmen der Bewegung durch den Menschen, z.B. Ausritte oder Training statt, können passende Hufschuhe Abhilfe schaffen. 

Sind die Hufe dauerhaft einer zu hohen Abnutzung ausgesetzt, zum Beispiel in einem Offenstall mit steinigem Boden, braucht das Pferd einen permanenten Hufschutz, wie z.B. Hufeisen oder einen Klebebeschlag. Außerdem kann auch die Nutzung des Pferdes Hufeisen erfordern, wie z.B. bei Sliding Stops von Westernpferden oder die Notwendigkeit von Stollen für besseren Grip bei Spring- und Vielseitigkeitspferden. Darüber hinaus können auch die Behandlung von Huferkrankungen oder angeborene Gegebenheiten der Hufe sowie darüberliegender Strukturen am Pferdebein Hufeisen oder spezielle orthopädische Beschläge erfordern.

Vor- und Nachteile von Barhuf vs. Hufeisen

 Vorteile Barhuf Nachteile Barhuf
natürlicher Hufmechanismus Wachstum kann Abnutzung evtl. nicht ausgleichen - zu starker Abrieb
natürliche Abnutzung Abszessgefahr durch eingetretene Steinchen
kein Aufstollen von Schnee im Winter Fehlstellungen können sich verstärken
kein Eindringen von Bakterien in die Nagellöcher keine Stollen möglich
geringere Verletzungsgefahr Das Pferd kann auf steinigen und unebenen Boden fühlig sein
geringere Rutschgefahr Nicht bei jedem Pferd möglich (z.B bei extrem flachen Hufen mit niedrigem Sohlengewölbe)
geringere Kosten Hufe können vermehrt ausbrechen

Wichtige Pfeiler der Hufgesundheit

Einfluss von Ernährung auf den Aufbau gesunder Pferdehufe

Eine ausgewogene Ernährung mit dem passenden Pferdefutter ist grundlegend für den Aufbau und die Qualität gesunder Pferdehufe. Nährstoffmängel wirken sich negativ auf die Hornproduktion aus und werden oft erst spät sichtbar, etwa durch Wachstumsrinnen am Kronrand. Für eine optimale Hornbildung sind insbesondere Proteine, B-Vitamine, Biotin sowie die essenziellen Aminosäuren Lysin und Methionin wichtig, da das Pferd diese nicht selbst herstellen kann. Eine ausgewogene Versorgung mit Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen unterstützt zudem die Gesundheit des gesamten Pferdeorganismus.

Regelmäßige Pflege als Basis für gesunde Hufe beim Pferd

Die richtige Pflege der Pferdehufe ist essentiell für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Pferdes. Egal ob beschlagen oder barhuf, es ist wichtig die Hufe täglich auf Risse, Ausbrüche, eingetretene Steinchen oder lose Hufeisen zu überprüfen. Eine gründliche, trockene Reinigung mit Bürste und Hufkratzer entfernt Schmutz und eingetretene Steinchen. Gerade diese können in der Weißen Linie schnell zu Hufabszessen führen. 

Zudem sollten auch die Strahlfurchen gründlich und trocken gereinigt werden. Vertiefen sich die Strahlfurchen und werden feucht oder weich, sollten sie umgehend mit einem Pflegemittel gegen Strahlfäule behandelt werden. Zusätzlich sollten die Hufe zur Gesunderhaltung regelmäßig mit einem passenden Pflegemittel wie Huföl und/oder einem Huf-Festiger gepflegt werden. So werden sie elastisch und widerstandsfähig.

Was sollte bei der Hufpflege beachtet werden?

Äußere Einflüsse wie Wetter und Untergrund

Vor allem im Winter kommen die Hufe der Pferde in unseren Breitengraden oft über längere Zeit mit sehr viel Wasser (nasse Ausläufe, Koppeln, häufiges Abwaschen) in Kontakt. Diese ständige Feuchte führt auf Dauer zu Fäulnisprozessen des Horns. Betroffen sind vorwiegend das Strahlhorn und das Horn der Weißen Linie.

Im Sommer sind die Hufe extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt. Der ständige Wechsel zwischen heißen, trockenen und kühleren, nassen Perioden belastet das Hufhorn stark. Durch Trocknung und Wasseraufnahme quillt und schrumpft das Horn und verändert neben seinem Volumen auch seine Elastizität. Große Volumenschwankungen in und zwischen den Hornschichten erzeugen Spannungen, welche Risse verursachen können. Besonders bei der Haltung auf sandig, trockenen Böden trocknen die Hufe schnell aus, da der Sand dem Horn zusätzlich Feuchtigkeit entzieht.

Wie oft pflegt man Hufe?

Die Hufe eines Pferdes sollten täglich gereinigt und auf Probleme wie eingetretene Steinchen, Fäulnisprozesse oder Ausbrüche kontrolliert werden. Zusätzlich sollten die Hufe 2-3 mal pro Woche mit geeigneten Pflegemitteln behandelt werden.

Was beschleunigt das Hufwachstum bei Pferden?

Grundvoraussetzung für ein gutes Hufwachstum ist zunächst immer eine optimale Versorgung mit Nährstoffen und Energie über das Futter. Hinzu kommt Bewegung, da diese die Durchblutung und somit das Wachstum fördert. Außerdem kann auch die Keralit Lorbeer-Salbe unterstützend angewendet werden, indem man sie am Kronrand einmassiert. Der hohe Gehalt an Lorbeeröl fördert die Durchblutung und somit das Wachstum.

Anleitung zur Reinigung von Pferdehufen

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wie kratzt man einen Huf aus? 

Zum Auskratzen der Hufe stellt man sich seitlich zum Pferd. Der eigene Rücken zeigt Richtung Pferdekopf und die Schulter zum Pferd. Mit der Hand, die näher am Pferd ist, hebt man den Huf auf, mit der anderen Hand benutzt man den Hufauskratzer. 

Zuerst wird mit der Spitze des Hufkratzers der grobe Schmutz und Steinchen aus den Strahlfurchen und von der Sohle entfernt. Anschließend werden die Strahlfurchen und die Sohle mit der Bürste abgebürstet, bis der Schmutz vollständig entfernt ist. Beim unbeschlagenen Pferd wird danach die Weiße Linie auf eingetretene Steinchen kontrolliert, welche vorher durch den Schmutz nicht erkennbar waren.

Hufe pflegen: Tipps zur täglichen Reinigung

Die oben beschriebene, tägliche Reinigung und Entfernung von Steinchen mit den beschriebenen Hilfsmitteln ist das A und O. Vertiefen sich die Strahlfurchen und werden feucht oder weich, sollten sie umgehend mit einem Pflegemittel gegen Strahlfäule behandelt werden. Außerdem kann, mit regelmäßigem Abrunden der Kanten am Tragrand mit Hilfe einer Hufraspel, dem Ausbrechen von unbeschlagenen Hufen vorgebeugt werden.

Grundausstattung für die Hufpflege: Werkzeuge und Hilfsmittel

Was gehört in die Hufpflege-Grundausstattung?

Um für die Hufpflege bestens ausgestattet zu sein, sollte man einen Hufauskratzer, eine Wurzelbürste oder weiche Drahtbürste, einen Steinchenentferner oder Hufnagel sowie eine Hufraspel und ein Hufmesser besitzen.

Hufmesser, Hufkratzer und andere wichtige Werkzeuge

Hufkratzer, Bürsten und Werkzeuge zur Steinchenentfernung werden, wie oben beim Auskratzen der Hufe beschrieben, angewendet. Mit Hufmesser und -raspel können abgebrochene und abstehende, nicht mehr funktionale Hornstücke sauber entfernt und Kanten geglättet werden. 

Huföl oder Huffett: Was ist besser für die Pflege?

Herkömmliche Öle und Fette schließen den Huf für mehrere Tage ab, sodass der Huf keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen oder abgeben kann. Deshalb sollte man für einen guten Pflegeeffekt auf ein wasserfreundliches Produkt, wie z.B. das Keralit Huf-Elast Pflegeöl oder die Keralit Lorbeersalbe zurückgreifen. Wasserfreundliche Produkte ermöglichen den ungehinderten Feuchtigkeitsaustausch im Huf.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Pferdehufen und Hufpflege

Wie sehen gute Hufe aus?

Ein gesunder Pferdehuf hat eine glatte, gerade und gleichmäßig gestreckte Hufwand ohne Risse oder Ausbrüche. Weiße Linie und Hufstrahl sind frei von Krankheiten wie White Line Disease oder Strahlfäule. Hufwachstum sowie Abnutzung stehen im Gleichgewicht. Abweichungen erfordern eine fachgerechte Korrektur durch den Schmied oder den Hufbearbeiter.

Gefällt den Pferden die Hufpflege?

Für eine angenehme Hufpflege sollte das Pferd problemlos die Hufe geben und in stressfreier Umgebung stehen. Die Behandlung von Hufproblemen, wie z.B. Strahlfäule kann für das Pferd unangenehm sein. Hier ist es wichtig auf das Pferd einzugehen und die Behandlung möglichst vorsichtig, aber dennoch möglichst effektiv durchzuführen.

Wann sollte der Hufschmied kommen?

Regelmäßige Hufbearbeitung durch den Hufschmied oder den Hufpfleger sind essentiell für gesunde Hufe bei Pferden. Deshalb sollte die Hufbearbeitung alle 6-8 Wochen stattfinden. Anzeichen für eine nötige Hufbearbeitung sind Ausbrüche und Risse, Verbiegungen der Hufwände nach außen, ungleiche Hufwände, die Bildung eines “Schnabels” an der Zehe des Pferdes, zunehmendes Stolpern und lockere oder verlorene Hufeisen.

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